Helga Michie. I Am Beginning to Want What I Am.
Helga Michie. I Am Beginning to Want What I Am.
Werke / Works 1968–1985
Christine Ivanovic (Hg.)
Mit Texten von Jeremy Adler, Rüdiger Görner, Antonia Hoerschelmann, Christine Ivanovic, Mischa Lucyshyn und Christine Nagel
Deutsch / Englisch, 328 Seiten, 19 × 24 cm, zahlreiche Abbildungen in Farbe, broschiert
April 2018
ISBN 978-3-903172-00-5
€ 42,00 [A]
€ 40,90 [D]
"Es ist rätselhaft, woher der Trost aus diesen Bildern kommt, aber er kommt."
Ilse Aichinger über das Werk ihrer Zwillingsschwester.
Helga Michie, 1921 in Wien geborene Zwillingsschwester Ilse Aichingers, kam im Juli 1939 mit einem Kindertransport nach London, wo sie bis zu ihrem Tod Ende 2018 lebte. Sie fand engen Kontakt zu Künstlern und Schriftstellern im englischen Exil, unter ihnen Anna Mahler, Veza und Elias Canetti, H. G. Adler, Erich Fried und Michael Hamburger, und suchte ihren Weg zunächst als Schauspielerin (Der dritte Mann, Odette), später auch als Autorin und Übersetzerin. Erst Mitte der 1960er-Jahre beginnt sie, bildkünstlerisch zu arbeiten. In quasiautomatischen Zeichnungen kehren die Schrecken der Verfolgung und Vertreibung wie in Träumen wieder: verschoben ins Unheimliche der Märchen, vermittelt durch poetischen Witz, scharfe Alltagsbeobachtung und experimentelle Handhabung der druckgrafischen Techniken. Parallel dazu erprobt sie die Möglichkeiten der freien Kombination geometrischer Formen und farbiger Abstraktionen. Helga Michie schafft ein vielfältiges und ausdrucksstarkes grafisches Werk, das diese Monografie erstmals umfassend dokumentiert.