Der schwarze Mann.

Pistoletto_Schwarzer Mann
Der schwarze Mann.

Die unerträgliche Seite.

Michelangelo Pistoletto

Übersetzt aus dem Italienischen von Johannes Schlebrügge

160 Seiten, 5 Abb. in s/w, Deutsch, 200 x 140 mm, broschiert

1997

ISBN 3-85160-004-5

€ 15,40 [A]

€ 15,00 [D]

Ich kaufte am 15. Dezember 1969 in Catania einen Jahreskalender mit 365 Seiten, so vielen wie das Jahr Tage hat, mit einem braunen Ledereinband und darauf den in Gold geprägten Buchstaben V.I.P. Er kostete sechstausend Lire. Ich nahm mir vor, diese 365 Seiten binnen eines Monats vollzuschreiben, ohne Korrekturen, sofort in der endgültigen Fassung. Der Wunsch, ein Buch zu schreiben, ist dem Zufall zu verdanken, genauso wie immer bei meinen Arbeiten und Aktionen. Die Ursachen und Motive sind Elemente des Textes. Derjenige, der dieses Buch schreibt, und derjenige, der es liest, sind schwingende Saiten auf einem Instrument. Man könnte sagen, daß es um eine Geschichte mit drei Hauptfiguren geht: Autor, Buch und Leser. Neben diese treten viele andere Figuren: Poesie, Kunst, Ökonomie, Wahnsinn, Prosa, Nervensystem, Rhythmus, Überraschung, wie es eben in einem richtigen literarischen Werk zugeht. Ich, Pistoletto, bin kein Spezialist, aber ich habe 1967 "Die berühmten letzten Worte" geschrieben. Ich wurde 1933 in Biella geboren. Wohnhaft in Turin. Ich habe Erfahrungen auf den folgenden Gebieten: Zahnprothetik, Ackerbau, Werbegraphik, Gemälderestaurierung, Malerei, Eheschließung, Bildhauerei, Kino, Theater und Literatur.

Michelangelo Pistoletto, 1996